Die Kulturfritzen

Die Kulturfritzen

Der Kulturpodcast aus Berlin

Vom Sockel denken – Zur künstlerischen Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals

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Das 1986 eingeweihte Ernst-Thälmann-Denkmal an der Greifswalder Straße ist geliebtes und zugleich unliebsames Zeugnis der späten DDR-Geschichte. Im Rahmen des Denkmalschutzes verpflichtete sich der Bezirk Pankow zu einer künstlerische Kommentierung des Bronze-Monuments. Nach einem bundesweiten Wettbewerb wurde die Videokünstlerin Betina Kuntzsch mit der Realisierung ihres Entwurfs "Vom Sockel denken" beauftragt, einer künstlerischen Intervention aus fünf korallenroten Betonelementen und zehn dokumentarischen Film-Essays, die am 18. November 2021 der Öffentlichkeit übergeben wurde.
Marc Lippuner spricht mit der Künstlerin über Videokunst in der DDR, über die Geschichte des Ortes, auf dem Anfang der 1980er-Jahre der Ernst-Thälmann-Park angelegt wurde, über die bereinigte Biografie des Namensgebers, über das seit seiner Entstehungszeit künstlerisch umstrittene Denkmal des sowjetischen Bildhauers Lew Kerbel, über die Notwendigkeit einer künstlerischen Kommentierung und die Entscheidung eines persönlich-historischen Zugangs sowie über die Hoffnung produktiver Auseinandersetzungen und einer freudvollen Inbesitznahme ihrer Installation.

Wüste Berlin – Zur Kulturgeschichte der Nachkriegszeit

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Wie entwickelte sich die Berliner Kultur in den ersten Jahren nach dem Krieg? Gab es eine Stunde Null? Wann wurde das erste Theater wiedereröffnet? Unterschied man zwischen Künstler:innen, die in Nazideutschland geblieben waren, und jenen, die aus dem Exil zurückkehrten? Welche Rolle spielten Funk, Film und Fernsehen im sowjetischen Sektor und auf dem Gebiet der Westalliierten? Und wie ideologisch entwickelte sich der Städtebau? Diese und weitere Fragen beantwortet der Historiker Kai-Uwe Merz in seinem Buch "Wüste Berlin".
Marc Lippuner spricht mit dem Autor über die junge Hildegard Knef und den alten Gustaf Gründgens, über Bertolt Brecht, der nach Berlin zurückwollte, aber nicht unbedingt in den sowjetischen Sektor, über Johannes R. Becher, der Hans Fallada ermöglichte, seinen letzten Roman zu schreiben, und über Bauten des Stararchitekten Hans Scharoun, die sich zwischen den neoklassizistischen Zuckerbäckerbauten der Karl-Marx-Allee verstecken.

Ich will mehr ... Bühne!

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BerlinBühnen ist das gemeinsame Online-Portal von mehr als 90 Berliner Opern, Theatern und Konzerthäusern, das zum einen die digitale und analoge Infrastruktur der Berliner Veranstaltungskalender sichert, zum anderen aber auch mit Spielplänen, Spielstättenportraits, einem Magazin und umfassenden Serviceseiten Kulturinteressierten einen guten Überblick über das bietet, was die Hauptstadt an Theater, Tanz, Musik und Show zu bieten hat.
Marc Lippuner spricht mit der Chefredakteurin von [www.berlin-buehnen.de](http://www.berlin-buehnen.de) über die Entwicklung des Online-Portals von einer Datendrehscheibe zu einem Online-Kulturmagazin, über die Berliner Kulturprojekte GmbH, bei der das Portal zu Hause ist, über die Herausforderung einer digitalen Plattform, die aufs Analoge spezialisiert ist, digitale Angebote zu bündeln, sowie über die Sehnsucht nach der Wucht von Live-Bühnen-Events in pandemischen Zeiten.

Es gibt nichts Lebendigeres als einen Friedhof ...

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Der Schauspieler Hans-Jürgen Schatz engagiert sich seit vielen Jahren für den Erhalt historisch-bedeutsamer Berliner Grabstätten, indem er Benefizveranstaltungen organisiert, um denkmalgerechte Restaurationen zu finanzieren. Darüber hinaus hat er für eine Friedhofs-App mehr als 1.200 fundierte Texte zu interessanten Grabmälern eingesprochen, die aus einem Friedhofsbesuch einen Bildungs- und Kulturausflug machen können.
Zum Totensonntag spricht Marc Lippuner mit seinem Gast über die Bedeutung dieses herbstlichen Trauertags, über die Faszination von Friedhöfen, die Herausforderung bei der Instandsetzung von Grabstätten und die Entwicklung der App "Wo sie ruhen".

Stadt der ausgefallenen Leuchtbuchstaben

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Isobel Markus erzählt Geschichten über Berlin und seine Menschen, die so vielfältig sind wie die Stadt selbst. Egal ob herzlich oder derb, schräg oder ganz gerade heraus: Sämtliche ihrer Protagonist:innen schleichen sich ausnahmslos direkt in Herz.
Mit Marc Lippuner spricht Isobel Markus über die Lust am Beobachten und literarische Kurzformen, über Pontons unter Trauerweiden und Leuchtbuchstaben im Museum, über Vorlesevergnügen und das Wiederauflebenlassen künstlerischer Salons à la Rahel Varnhagen.

Tote foltern nicht

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Mit "Tote foltern nicht" hat Roland Gramling nach einer Reihe von Frankfurt-Geschichten seinen ersten Berlin-Roman vorgelegt, einen komplexen Krimi, in dem der Privatdetektiv Sören Petersen auf ein Netz aus In­trigen und undurchsichtigen Verstrickungen stößt, die von der schwulen Szene um den Nollendorfplatz bis ins Berliner Regierungsviertel reichen.
Marc Lippuner spricht mit dem Autor über die Krimitauglichkeit Berlins, über Berliner Schauplätze, die literarisch noch zu unterbelichtet sind, über das Wesen einer detektivischen Romanhandlung und die Lust auf Fortsetzungsgeschichten.

"Gottbegnadete" Künstler und ihre Nachkriegskarrieren

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Im August 1944 setzten Adolf Hitler und Josef Goebbels ausgewählte Künstlerinnen und Künstler auf eine „Liste der Gottbegnadeten“, so dass diese fortan als unabkömmlich galten und von Front- und Arbeitseinsätzen verschont blieben. Viele dieser renommierten Akteure des nationalsozialistischen Kunstbetriebs setzten ihre künstlerische Arbeit nach 1945 nahtlos fort. Unter welchen Umständen dies möglich war, bespricht Marc Lippuner mit dem Kunsthistoriker Wolfgang Brauneis, der als Kurator der Ausstellung "Die Liste der 'Gottbegnadeten'. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik", die bis 5. Dezember 2021 im Deutschen Historischen Museum zu sehen ist, die Nachkriegskarrieren von zwölf Malern und Bildhauern, darunter Arno Breker, Richard Scheibe und Georg Kolbe, in den Blick genommen hat.

Berliner Sehnsucht – Das Leben des Bruno Balz

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Bruno Balz schrieb mehr als 1000 Liedtexte, unter anderem für Heinz Rühmann und Zarah Leander: "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern", "Kann denn Liebe Sünde sein?" und "Es wird einmal ein Wunder gescheh'n" sind nur drei seiner Evergreens. Während man die Lieder im Ohr hat, weiß man über ihren Schöpfer recht wenig. Mit "Berliner Sehnsucht" versucht Johannes Albendorf, diese Lücke zu schließen. Das Buch ist keine sachliche Biografie, sondern ein unterhaltsamer Roman, der ein interessantes Künstlerleben auf der Basis historischer Fakten verdichtet: Albendorf erzählt über Balz' Anfänge im Berlin der Zwanziger-Jahr und über seine Erfolge beim jungen Tonfilm, die ihm später den Ruf als Hitlers Hitschreiber einbrachten, aber auch über die Konflikte mit dem Gesetz, in die Balz wegen seiner Liebe zu Männern immer wieder geriet, sowie über die unglückliche Scheinehe, die seine Frau nicht zu beenden gewillt ist.
Marc Lippuner unterhält sich mit Johannes Albendorf über das Leben Bruno Balz' und die Entstehung des Romans, dessen zweites Kapitel im Anschluss – gelesen von Pierre Sanoussi-Bliss – zu hören ist.

Arno Zillmer – Ost-West-Rocker mit sozialer Kompetenz

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"Das Leben steht uns frei" heißt das dritte Album des Rock-Poeten Arno Zillmer, das in wenigen Tagen erscheint. Anlässlich der Veröffentlichung unterhält sich Marc Lippuner mit dem Sänger, der bereits seit 25 Jahren auf der Bühne steht, darüber hinaus aber auch als Sozialpädagoge und Musikcoach tätig ist. Ein Gespräch über ostdeutsche Musiksozialisation und westdeutsche Lieblingslieder, über
Regenbögen in Stralsund und die Liebe zum Kottbusser Tor, über die Freundschaft zu Angelika Mann und Erna P., über schwule Lieblingsorte und das Fremdeln mit der "Szene", über alte Lieder, die es nicht so gut hatten, und neue, in denen Berlin eine zentrale Rolle spielt.

Ades Zabel - der Mann hinter Edith Schröder

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Seit knapp 40 Jahren ist Ades Zabel als Entertainer, Filmschaffender und DJ unterwegs. Fast ebenso lange begleitet ihn sein Alter ego, die Neuköllner Kiezperle Edith Schröder. Nachdem Marc Lippuner für das Videoformat "Better geht's nicht" Ediths Bekanntschaft gemacht hat, konnte er sich für diesen Podcast nun mit dem Mann dahinter unterhalten. Ein Gespräch über Super8-Filme und eine vergessene documenta-Teilnahme, über die Westberliner Subkultur der 1980er-Jahre und die irreführende Definition von Travestie, über das BKA als künstlerische Heimat und den Zufall einer DJ-Karriere, über Kieztouren und Kochkünste sowie über Ediths Glocken, die alle Jahre wieder läuten.

Über diesen Podcast

Der Kulturpodcast aus Berlin.

Jede Folge ist ein kleines Mosaiksteinchen im großen kulturellen Ganzen der Stadt, keine Folge gleicht der anderen, einige sind ganz kurz, andere länger, von Berlinbuch-Vorstellungen über Kulturspaziergänge und Hörspiele bis hin zu Lesungen, Features, Reportagen und Interviews.

von und mit Marc Lippuner

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