Hertha von Gebhardt – die unbekannte Vielschreiberin
Hertha von Gebhardt (1896 - 1978) gehört zu jenen Schriftstellerinnen, die zu Lebzeiten im Literaturbetrieb eine wichtige Rolle spielten, heute jedoch kaum noch bekannt sind. In den 1920er-Jahren publizierte sie vor allem zu Frauenthemen in zahlreichen Zeitungen und Büchern. In der Zeit des Nationalsozialismus schrieb sie Kinderbücher und Filmdrehbücher, um sich politisch nicht äußern zu müssen, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie Vorsitzende des Schutzverbandes deutscher Autoren und setzte neben literarischen Publikationen ihre journalistische Arbeit u.a. beim Berliner Tagesspiegel fort. Darüber hinaus arbeitete sie als Übersetzerin. 1952 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz.
Marc Lippuner unterhält sich über die nahezu vergessene Autorin mit der Journalistin und Biografin Doris Hermanns, die auf Hertha von Gebhardt über ihre Beschäftigung mit Christa Winsloe (1888 -1944) aufmerksam wurde. Von Gebhardt erbte den schriftstellerischen Nachlass der zu Unrecht als Spionin ermordeten Schriftstellerkollegin und Freundin und bemühte sich in den Nachkriegsjahren um deren Rehabilitierung.
Diese Podcast-Folge, in der auch die Frage aufgeworfen wird, warum so viele Frauen in den vergangenen Jahrzehnten aus der Literaturgeschichte herausgeschrieben wurden, ist ein Beitrag für die Blogparade #femaleheritage, die das Ziel verfolgt, Frauen in der Erinnerungskultur präsenter zu machen und das Bewusstsein für ihr Werk und ihr Wirken zu stärken.
Weiterführende Links:
Biografie von Hertha von Gebhardt auf fembio.org
Blogparade #femaleheritage
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