Valeska Gert – die skandalöse Tänzerin
Die 1892 geborene Valeska Gert war die wildeste Nummer im Berlin der Zwanziger-Jahre. Die Tänzerin, Kabarettistin und Schauspielerin erregte vor allem durch ihre grotesken Tanzpantomimen, die in der Frühzeit des modernen Tanzes in ihrer Radikalität einzigartig waren, überregionale Aufmerksamkeit. Mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten verblasste ihr Ruhm. Im Exil konnte sie an ihre Berliner Erfolge nicht anknüpfen, das Westberlin der Nachkriegszeit zeigte kein Interesse an ihr. Filmregisseure wie Fellini, Fassbinder und Schlöndorff besetzten sie gelegentlich als exzentrische Alte, 1978 starb sie vereinsamt auf Sylt.
In 20 Minuten beleuchtet Marc Lippuner das Leben der außergewöhnlichen Künstlerin, deren Bedeutung für die Entwicklung der Performance-Kunst, des modernen Tanzes und der zeitgenössischen Musik seit einigen Jahren auch wissenschaftlich aufgearbeitet wird.
Diese Podcast-Folge ist ein Beitrag für die Blogparade #femaleheritage, die das Ziel verfolgt, Frauen in der Erinnerungskultur präsenter zu machen und das Bewusstsein für ihr Werk und ihr Wirken zu stärken.
Lektürehinweise: Valeska Gert: Ich bin eine Hexe. Alexander Verlag 2019. | Wolfgang Müller: Valeska Gert. Ästhetik der Präsenzen. Martin Schmitz Verlag 2010. | Kurt Tucholsky: Westend bis Köpenick. bebra Verlag 2017. |
Weiterführende Links: Volker Schlöndorff über Valeska Gert | Sendung "Je später der Abend" mit Valeska Gert |
Herzlicher Dank an Jenny Kittmann.
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